Samstag, 20. August 2011

Aufmerksamkeit

In den letzten Jahrzehnten verlieren soziale Beziehungen innerhalb der Gesellschaft immer mehr an Gewicht. Schwerpunkt setzt der moderne Mensch an den individuellen Bedürfnissen. Da soziale Kontakte jedoch eine wichtige Aufgabe der psychischen Gesundheit darstellen, werden diese anderweitig gesucht.

Twitter, SMS, E-Mails ersetzen den persönlichen Kontakt. Doch weshalb geben wir uns damit zufrieden? Soziale Netzwerke aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn. Eine E-Mail oder SMS fühlt sich wie ein kleiner "Kick." Verstärkt wirkt dies bei Facebook, wo permanent irgendwelche nette, kleine Zuwendungen erhält. Diese Belohnungen sind perfekt auf die eigene Person zugeschnitten, denn sie werden ja mit eigenen Bildern und Kommentaren ausgelöst. Noch nie war es für Normalsterbliche möglich, so viel Zuwendung und Aufmerksamkeit zu erhalten, was sonst nur Stars und Politiker reserviert war.

Bereits hat der englische Sprachgebrauch einen Fachbegriffe für User, die massive Schwierigkeiten zeigen, falls dieses Belohnungssystem abbricht: "Facebook Addicton Disorder." Mein Vorschlag um dies nicht so weit kommen zu lassen, schenkt doch euren Bekannten in einem Gespräch fünf Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit, denn der "Kick" aus persönlicher Begegnungen wirkt um ein vielfaches mehr.

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